Ähnlich wie im Konfliktlösungsmodell gibt es auch in der Rhetorik drei archetypische Rollen, die ein Redner bewusst einnehmen kann, um seine Botschaft wirkungsvoll zu transportieren und unterschiedliche Aspekte seines Publikums anzusprechen.
• Der Mentor: Diese Rolle steht für Sensibilität, Einfühlungsvermögen und positive Kritik. Der Mentor spricht die Werte und das Herz des Publikums an. Er schafft eine Basis des Vertrauens und der emotionalen Verbindung und argumentiert aus einer Haltung der Weisheit und des Wohlwollens.
• Der Macher: Diese Rolle verkörpert Realitätssinn, Planung und Durchsetzungskraft. Der Macher fokussiert auf Fakten, Daten, Logik und konkrete Umsetzungspläne. Er spricht den Verstand und den Pragmatismus des Publikums an und überzeugt durch klare Strukturen und sachliche Argumente.
• Die Muse: Diese Rolle steht für Kreativität, Ideenreichtum und Flexibilität. Die Muse inspiriert das Publikum, öffnet neue Perspektiven und regt die Fantasie an. Sie nutzt Metaphern, Geschichten und Visionen, um Begeisterung zu wecken und über den Tellerrand hinauszublicken.
Ein exzellenter Redner ist in der Lage, flexibel zwischen diesen drei Rollen zu wechseln, um seine Rede lebendig zu gestalten und sowohl Herz, Verstand als auch Fantasie seiner Zuhörer zu erreichen.